Chronik des Zugs

Im Jahre 1981 wurde der Zug auf Anregung von Hans-Willi Wesemüller „aus Spaß an de Freud“ gegründet. Einige der Gründungsmitglieder waren 1969 zum Schützenwesen gekommen, als sie als Hofdamenführer dem damaligen Schützenkönig Heinrich Lessmann (bzw. dessen prächtigen Hofdamen) dienten. Auch waren einige schon als Turnerschaftszug mit Fahne im Schützenfestumzug vorangegangen und so reifte schließlich die Idee des eigenen Zuges. Dabei wollte man zunächst einen Marine-Zug gründen. Da dies aber der damalige Schützenmeister (Heinrich „Bumm“ Schnitzler) partout nicht wollte, wurde dann doch der Jägerzug „Die Unersättlichen“ gegründet.

 

Zusammen mit acht Gleichgesinnten nahm der Zug erstmals 1982 am Schützenfest in Kaarst teil. Er war sofort mit vollem Engagement bei der Sache, was sich beim Maienschneiden für den ersten Zugkönig, S.M. Dieter (Schatull) zeigte: Dieser war bei der Produktion der Verpflegung für seine Kameraden so intensiv bei der Sache, dass er, statt in die Blutwurst, in seine Finger schnitt und so die letzten Stunden vor dem Startschuss zum ersten Schützenfest im Joh. Etienne Krankenhaus verbrachte.

 

Die ersten 15 Jahre unter der Leitung von Karl Botschen, erlebte der Zug im Jahre 1984 mit dem Königsschuss von Werner Freudenberg zum Schützenkönig unserer Bruderschaft einen Höhepunkt in der nunmehr über 27 Jahre währenden Zuggeschichte. Ein schönes, arbeitsreiches und geselliges Königsjahr von SM Werner I. stellte nicht nur die Trinkfestigkeit auf die Probe, sondern festigte auch die Gemeinschaft. So sind von den Gründungsmitgliedern immer noch fünf bei den Unersättlichen des Jahres 2008 dabei.

 

Von Anfang an wollte man nicht nur eine reine Männerwirtschaft gründen und pflegen. Daher wurden die Damen und Kinder der Zugmitglieder immer in die Aktivitäten des Zuges mit einbezogen. Gemeinsame jährliche Zugfahrten wurden schnell ebenso zur Tradition , wie auch das gemeinsame Vogelschießen um die Würde des Zugkönigs und der Zugkönigin. Inzwischen haben die Damen der Unersättlichen auch eine eigene Gemeinschaft gegründet: „Die Kümmerlinge“ nennen sie sich; getreu dem Lieblingsgetränk der meisten Damen. Und auch der Nachwuchs schoss solange begeistert mit auf einen eigenen „Kindervogel“, bis sich mit fünf Nachwuchsschützen aus den Reihen der Unersättlichen der Jung-Jägerzug „Die grünen Drachen“ im Jahre 2000 gründete und man dort jetzt einen eigenen Zugkönig küren kann.

 

Die Arbeit der Bruderschaft wurde von den Mitgliedern der Unersättlichen immer gerne unterstützt; diverse Vorstandsaufgaben wurden ebenso übernommen wie Hilfeleistung bei Veranstaltungen. Von 1986 bis 2002 kam mit Werner Freudenberg der Schützenmeister der Bruderschaft aus den Reihen des Zuges.

 

Seit Januar 1998 wird der Zug von Peter Lambertz geführt. Im Jahre 2006 feierte man das 25. Jubiläum. Höhepunkte in diesem Jubiläumsjahr waren eine einwöchige gemeinsame Zugfahrt mit den Damen nach Sorrent (Italien) mit den Highlights Capri, Pompeji und der Amalfiküste. Weiterhin luden die Unersättlichen Freunde und Gönner zu einem Empfang ins Rathaus der Stadt Kaarst ein. Dabei wurde auch so manches Wiedersehen mit einem „ehemaligen Unersättlichen“ gefeiert, denn auch diese waren der Einladung größtenteils gefolgt. Aber auch wenn im Laufe der Jahre einige Unersättliche die Gemeinsamkeit verlassen haben: die Anzahl der Zugmitglieder hat in den letzten Jahren, dank der die Abgänge überwiegenden Zugänge, sogar noch deutlich gegenüber der Gründungszeit zugenommen. Der Refrain aus dem Trinkspruch des Zuges „Hurrah, wir leben noch“ hat somit mehr denn je Gültigkeit.