25-jähriges Jubiläum
25-jähriges Jubiläum

Rede anlässlich der Jubiläumsfeier der Unersättlichen
am 10. Sept. 2006 im Rathaus der Stadt Kaarst

 

 

I.)     Begrüßung

Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Freunde der Unersättlichen und natürlich liebe Unersättliche mit Damen und Kindern!

Um nicht endlose und ermüdende Begrüßungen vorzutragen, habe ich mich auf die gerade benutzte Anrede beschränkt und werde im Weiteren auch zum unter Schützen und Freunden vertrauten „Du“ übergehen. Jeder von Euch ist mir und den Unersättlichen gleich wichtig, jeder ist heute da, weil wir ihn gerne dabei haben wollten, wenn wir unser Jubiläum mit Freunden und Wegbegleitern unserer 25 Jahre feiern wollen. Daher fühlt Euch bitte alle herzlich willkommen.

Zwei Ausnahmen von dieser allgemein gehaltenen Begrüßung will ich jedoch machen: Der Schützenkönig der Stadt Kaarst, S.M. Dieter I. Dicken ist mit seinen Ministern Siegfried Dicken und Wolfgang Wilms unserer Einladung gefolgt. Über Euer Erscheinen freuen wir uns sehr und Euch gilt aufgrund der Würde und Einmaligkeit des Amtes unserer besonderer Gruß.

Ebenso möchte ich besonders noch den Hausherrn an diesem Tag, Herrn stellvertretenden BM Heinrich Lessmann, begrüßen. Er ist heute gewissermaßen doppelt hier, denn er ist nicht nur als Vertreter des Bürgermeisters sondern auch als der ehemalige Geschäftsführer und Präsident der Bruderschaft eingeladen, der die Unersättlichen von Anfang an heranwachsen. Herzlich Willkommen Heinrich.

Bevor ich als Hauptmann der Unersättlichen ein paar Worte aus Anlass unserer Jubiläumsfeier an Euch richten möchte, darf ich Euch zunächst bitten, mit mir zusammen einer traurigen aber wichtigen Pflicht nachzukommen und Euch hierzu von Euren Plätzen zu erheben:

 

II.)    Totenehrung Peter Wallfaß

Neben den bereits in unserer Jubiläumsschrift in Ehren genannten Verstorbenen aus den Reihen der Unersättlichen (Elvira Keller und Heinz Freudenberg), ist am 4. Juli 2006, nach unserem diesjährigen Schützenfest, unser Kamerad Peter Wallfaß plötzlich und unerwartet verstorben. Er war nicht nur seit 1976 Platzwart des Kaarster Schützenfestes, er war auch seit über zehn Jahren Mitglied unseres Schützenzuges. Sein Tod hat uns alle tief berührt und ich darf Euch daher bitten, mit mir unserem Peter schweigend zu gedenken und ihn damit für heute in unsere Mitte zurückzuholen.

Schweigeminute!

Vielen Dank. Nehmt bitte wieder Platz.

 


III.)   Rede anlässlich der Jubiläumsfeier der Unersättlichen

Meine Damen und Herren, lieber Schützenkönig Dieter I., liebe Freunde!

Was soll ich Euch als Zugführer der Unersättlichen zu unserem 25jährigen Bestehen als Schützenzug in der Stadt Kaarst sagen? Soll ich Euch die Geschichte unseres Vereins, unserer Gemeinschaft, und Anekdoten aus den letzten Jahren vortragen? Wohl kaum, denn das ist doch, für jedermann nachlesbar, in der von uns heraus gegebenen und von Euch teilweise so großzügig unterstützten Jubiläumsschrift[1] schon hinreichend geschehen. Nun, dann werde ich Euch einfach ein wenig an drei Gedanken teilhaben lassen, die so im Laufe des Jubiläumsjahres, bei der Erarbeitung des Jubiläumsheftes und der Vorbereitung dieses heutigen Tages in meinem Kopf herumgespukt haben. Zwischendurch werde ich Euch dabei die Unersättlichen des Jahrgangs 2006 kurz vorstellen.

 


1.  Ein Schützenzug, was ist das eigentlich?,
so war mein erster Gedanke!

Ist es einfach eine beliebige Zahl von Menschen, die sich dem gleichgerichteten Interesse folgend, einmal im Jahr kräftig zu feiern und Bier zu trinken, zu einer Gruppe zusammengeschlossen haben? Nun, so kommt das in der Öffentlichkeit manchmal an. Ich denke aber, dass wir gerade hier in Kaarst durch die zahlreichen gesellschaftlichen und sozialen Engagements unserer Bruderschaft diesen Eindruck inzwischen korrigieren konnten. So sehe ich, und da sind wir Unersättliche auch gut aufgestellt und eingereiht, die Schützen als Teil der Gemeinschaft an. Zahlreicher als der Einzelne oder eine Familie, aber als Zuggemeinschaft Teil der Schützenbruderschaft, der Heimatstadt, insgesamt kurz Teil des Staates. Und Staat, liebe Freunde, dass ist nichts Anonymes, Staat, dass sind wir alle. Und wenn wir alle in diesem Staat aufeinander Rücksicht nehmen, wenn wir uns tolerieren, dann sind nicht nur so wundervolle Momente wie die anlässlich der letzten Fußballweltmeisterschaft denkbar - als sich wildfremde Menschen umarmten, beglückwünschten und Schulter an Schulter ohne falsches Schamgefühl die Nationalhymne sangen. Nein, dann erwachsen aus dem Zusammensein, also auch aus einem Schützenzug und dem Schützenwesen heraus wichtige und starke Gefühle für ein friedvolles und tolerantes Zusammenleben. Dazu muss man allerdings auch selbst beitragen und die Freundschaften erarbeiten, oder wie Johann Wolfgang von Goethe schon sagte: „Wie fruchtbar ist der kleinste Kreis, wenn man ihn wohl zu pflegen weiß.“

 

Liebe Freunde, ich weiß nicht ob alle so denken. Aber vielleicht gibt der heutige Tag ja mal Anlass dazu, über Schützen im Allgemeinen und - wenn ich ganz optimistisch bin - über die Unersättlichen im Besonderen nachzudenken.

 

2.  Soll so ein Schützenzug sich selbst feiern?,
so mein zweiter Gedanke

Diese Frage stellte ich mir immer wieder, auch in dem Bewusstsein, dass man sich nicht selber wichtiger nehmen soll als man eigentlich im Gesamtgefüge ist. Liebe Freunde, dass zur Pflege von Freundschaften auch das Feiern gehört ist nichts Neues. Es ist aber auch nichts Verwerfliches, es gehört einfach dazu. Oder, wie der griech. Philosoph Demokrit einmal feststellte: „Ein Leben ohne Feste ist wie ein langer Tag ohne Einkehr“. Und wer will schon ohne Einkehr und Rast durchs Leben rauschen? Also reifte in den Unersättlichen und mir der Beschluss, in kleinem aber gemütlichen und angemessenen Rahmen mit Euch zu feiern und das Ganze dabei nicht als anmaßend und selbsterhöhend zu empfinden sondern als Dankeschön an Euch alle.


 3. Mit wem und wie gestaltet man so eine Feier?

war schließlich der dritte Gedankengang.


Liebe Freunde, wenn jemand Geburtstag hat und feiert, dann kann er feststellen, wie viele Freunde er hat. Da Ihr so zahlreich erschienen seid, können wir mit Recht von einem großen Freundeskreis der Unersättlichen sprechen. Wer Geburtstag hat, empfängt seine Freunde nicht in der Werkstatt. Deshalb haben wir uns bemüht, mit dem Frühschoppen hier im Herzen der Stadt, in unserem Rathaus, Euch zu zeigen, wie wichtig Ihr uns seid und wie sehr wir uns freuen, dass Ihr unserer Einladung gefolgt seid. Wir wollen damit aber auch demonstrieren, wie sehr wir als Privatleute und als Schützen unserer Heimatstadt Kaarst verbunden sind.

 

So, das Beste an jeder Rede ist für das Publikum das Schlusswort, denn dann ist die lange, geduldig ertragene Zeit des Zuhörens vorbei:


IV.)   Schlusswort

Liebe Freunde, der heutige Tag mit der Einladung an Euch soll das Dankeschön der Unersättlichen an all diejenigen sein, die für uns gewirkt haben und die uns die Treue halten. Ganz besonders erwähnen möchte ich in diesem Zusammenhang unsere Frauen und Kinder. Unsere Frauen standen in all den Jahren hinten uns Schützen und unsere Kinder haben - bis auf ganz wenige Ausnahmen - alle ihre ersten Schützenerfahrungen in unserer Gemeinschaft, im Kreis der Unersättlichen erlebt und sind demzufolge auch fast alle heute selber Schütze. Unsere Frauen und Kinder, in gelebter, famlienfreundlich ausgerichteter und erfahrener Zusammengehörigkeit mit uns Schützenmännern, haben auch heute durch ihr Engagement in der Küche, an der Theke und beim Servieren der Getränke, die Art und Weise der heutigen - bewusst mit einer persönlichen Note versehenen - Feier ermöglicht.

Euch allen rufe ich daher abschließend zu:

Willkommen bei unserem Jubiläumsfest!

Willkommen bei den Unersättlichen!

Vielen Dank für Eure Aufmerksamkeit!

 

 

Peter Lambertz,
Hauptmann der Unersättlichen



[1] Anmerkung des Webmasters: einige Exemplare sind noch verfügbar, bei Bedarf bitte Peter Lambertz melden